Montag, 18.07.2016
Vor einigen Monaten startete die Leiterin der Frauendienste der Gemeinde Natitingou eine neue Initiative, die sich seither gro�er Beliebtheit erfreut. Jeden Sonntagnachmittag treffen sich die Frauen, um gemeinsam eine Schwester der Gemeinde zu besuchen. Dort wird dann erst zusammen gesungen und dann ein Abschnitt aus einem Buch von Ellen White gelesen und f�r die Frauen, die kein franz�sisch sprechen, �bersetzt und erkl�rt. Schlie�lich wird f�r die Belange der Schwester / Familie, bei der man zu Gast ist, gebetet. Dieses Besuchs- und Gebetsprogramm bringt die Frauen einander und auch Gott n�her, und das gemeinsame Studium hilft insbesondere denen, die nicht lesen k�nnen.
Am gestrigen Sonntag war ich an der Reihe, besucht zu werden. Da ich am Sabbat krankheitshalber nicht im Gottesdienst gewesen war und die Leiterin vergessen hatte, mich telefonisch zu informieren, wusste ich gar nicht, dass die Frauen kommen w�rden. Und so war es eine sch�ne �berraschung, als gegen 17h die ersten an unser Tor klopften. Am Ende kamen fast alle Frauen, obwohl es f�r manche einen Fu�marsch von 3-4 km einfach bedeutete, da wir etwas au�erhalb wohnen. Wir verbrachten eine gesegnete Stunde zusammen und es war besonders sch�n, dass die Gruppe gleich f�r meine Genesung beten konnte.
Sonntag 24.07.2016
Der gestrige Sabbat stand weltweit ganz im Zeichen der Kinder, und auch wir hatten uns wieder gro�e M�he gegeben, ein besonders Programm auf die Beine zu stellen. Als Leiterin der Abteilung Kinder der Gemeinde Natitingou ist es meine Aufgabe, diese Sabbate mit den Kindern vorzubereiten. Als Thema hatte ich den Bibelabschnitt in Matth�us 18, 21-35 �ber das gegenseitige Vergeben gew�hlt. 6 Wochen lang traf ich mich jeden Sabbatnachmittag mit den Kindern um zu proben. Wir lernten neue Lieder, etliche Kinder lernten Bibelverse auswendig, ein �lterer Junge bereitete sich auf die Predigt vor, und au�erdem probten wir die Geschichte vom unbarmherzigen Knecht als Sketch ein. Sketche kommen sowohl bei den Spielern als auch bei den Zuschauern immer gut an! Die Kinder waren gut vorbereitet, aber nat�rlich aufgeregt, als der gro�e Tag endlich da war. Der gesamte Predigtgottesdienst wurde komplett von den Kindern gestaltet, au�er dem �bersetzer war kein Erwachsener auf dem Podium. Ich sa� in der ersten Reihe, um zu soufflieren, aber das war �berhaupt nicht n�tig. Die Kinder �bertrafen sich selbst und jeder spielte seine Rolle ganz ausgezeichnet. Ich hatte mich besonders dar�ber gefreut, dass es mir diesmal gelungen war, etwas sch�chternen Kindern, die sich sonst nicht trauen, eine Rolle zu geben. Sie machten ihre Sache ganz hervorragend!
Solche Sabbate sind immer sehr viel Arbeit, zumal ich bei der letzten Probe und bei der Auff�hrung nicht ganz auf der H�he war. Aber die Kooperation mit den Kindern macht gro�en Spa� und ich hoffe und bete, dass die Themen, die wir dabei erarbeiten, bei ihnen h�ngenbleiben. Und nat�rlich ist es auch sch�n, den Erwachsenen ein besonderes Programm zu bieten und sie daran zu erinnern, dass Kinder nicht die Gemeinde von morgen sind, wie immer wieder gesagt wird, sondern die Gemeinde von heute!
Dienstag, 02.08.2016
Mit der Regenzeit und dem zunehmenden Gr�n um unser Haus herum kommen auch die Tiere � meistens ungebetene. Schlangen im Feld und im Geb�sch entlang der Hausmauer, ein Skorpion in unserer Toilette und vor allem ganze M�usefamilien. Einmal fiel eine Mutter mit ihrem Kind in die leere Regentonne, aber meistens rennen sie einfach nur frech vor unseren Augen durchs Haus. Dabei umgehen sie geschickt alle von uns aufgestellten Fallen, und manchmal hilft nur noch das Erlegen mit einem Schuh. Klappt nat�rlich nur, wenn man mutig und schnell genug ist. Nach ergiebigen Regenf�llen kommen abends die Termitenschw�rme und umkreisen das Licht. Ganz besonders schlimm sind dieses Jahr die W�rmer, die in Gruppen kommen und alles belagern. Sie sind zwar nicht sch�dlich, aber einfach nur eklig. Und zu unguter Letzt kommen ganze Armeen von Moskitos, die sogar den armen Hunden den Schlaf rauben, denn die schlafen nat�rlich nicht unter einem Moskitonetz. Wir sind zwar nachts gesch�tzt (obwohl sich auch immer wieder einige Moskitos ins Netz einschleichen), doch tags�ber und vor allem abends sind wir ihnen gnadenlos ausgeliefert. Insektenspray kommt nicht in Frage, da das bei Toussaint Hustenanf�lle ausl�st. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis es einen von uns erwischen w�rde. Da mein System gleichzeitig durch eine Infektion geschw�cht war (was ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wusste), schlug die Malaria bei mir zu, die erste seit einigen Jahren. Als die Medikamente aber keine echte Besserung brachten, lie� ich noch einige weitere Tests machen, und dabei kam die erw�hnte Infektion zutage, die dann mit Antibiotika behandelt wurde. Seit gestern ist die letzte bittere Pille geschluckt und es geht mir wieder gut, wenn ich jetzt auch meine Kondition erst so langsam wieder aufbauen muss.
Das war jetzt zwar nicht wirklich angenehm, aber ganz sicher auch nicht schlimm, und ich kann nur immer wieder staunen und Gott danken, wie Er uns hier vor Krankheiten und Unf�llen sch�tzt.

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