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Dienstag, 27.08.13:
Dank finanzieller Zuwendungen von einer Schule in Ostfildern konnten wir Spielplatzgeräte in Auftrag geben und auf dem Gelände hinter unserem Haus aufstellen. Die Fabrikation ist dabei ein Abenteuer für sich. Es gibt nur sehr wenige Spielplätze hier und die haben meistens nur eine Rutsche. Alles Weitere kann der Schweißer zwar auch bauen, was er aber noch nie gesehen hat, ist schwer vorstellbar und herstellbar für ihn. Und so muss Toussaint erklären, anhand eines PC-Ausdrucks zeigen, im Laufe des Prozesses immer wieder in die Werkstatt fahren und kontrollieren, ob es richtig gemacht wird. Zu Beginn war der Schweißer sehr skeptisch und fragte sich, was um alles in der Welt das werden soll. Doch am Ende war er ganz begeistert und hatte ein neues Produkt im Angebot. Die Kinder sind hingerissen von ihren neuen Spielgeräten und wir müssen aufpassen, dass es keinen Streit gibt, da immer nur einer dran darf und die anderen warten müssen. Vielen Dank nach Ostfildern!

 
 
Mittwoch, 04.09.13:
Diese Woche gibt es schlicht nichts Aufregendes zu berichten. Es sind immer noch Ferien und es wird zunehmend schwieriger, die Kinder sinnvoll zu beschäftigen, 3 Monate sind einfach zu lang. Die Feldarbeit ist nahezu abgeschlossen und die Spiele, die wir haben sind auch demnächst ausgereizt. Gestern ist der letzte französische Freund von APB abgereist, ein letztes Mal gab es Tränen auf beiden Seiten.
Eto’o hat seit Wochen ein Wunde am Vorderbein, verursacht durch ein Insekt. Nichts Dramatisches, aber er lässt es einfach nicht zuheilen. Ich hab versucht ihn zu verpflastern, hab ihm eine Socke angezogen und oben zugebunden, aber nichts hält, er knabbert und zieht alles wieder ab.
Jetzt hab ich die Lösung gefunden: eine passend zurechtge-

schnittene Kinderstrumpfhose. Die kneift ihn nirgendwo und er toleriert sie. Die Kinder finden’s klasse, denn jetzt sieht er aus wie Superdog aus dem gleichnamigen Film.
 
Freitag, 06.09.13:
Mit etwa einmonatiger Verspätung hat uns der Dauerregen erreicht. Wobei Dauerregen nicht heißt, dass es dauernd regnet, sondern dass es mindestens einmal am Tag regnet, aber dann richtig. Wir sind sehr froh über den Regen, die Brunnen füllen sich wieder und die Felder brauchten auch dringend Wasser. Da nimmt man dann auch in Kauf, dass das Wäschetrocknen und die Suche nach trockenem Sand fürs Katzenklo zur echten Herausforderung werden. Zur Erinnerung: Katzensand kommt bei uns nicht aus der Tüte sondern vom Hof. Und Wäsche wird von Hand gewaschen, also auch nicht geschleudert und ist somit noch recht nass, wenn sie aufgehängt wird. In der Sonne und im Wind trocknet sie trotzdem gut, aber im Haus dauert es 2 Tage. Am Ende sind die Sachen dann zwar einigermaßen trocken, doch sie riechen alles andere als frisch. Und so wird die Wäsche in der Regenzeit mehrmals täglich umgehängt. Erst auf die Leine, wenn der Regen kommt schnell abhängen, wenn die Sonne wieder rauskommt wieder raushängen. Das kann zu einem richtigen Sport werden. Wenn ich keine Zeit zum dauernden Umhängen habe, kommen die Sachen auf improvisierte Leinen in die Lernhütte. Dort hängen sie wenigstens an der frischen Luft und fangen nicht an zu müffeln. Geht natürlich nur, wenn keine Schulung drin stattfindet.
Gestern holten die Kinder mit unserer Karre Holz von einem großen Mangobaum, den Toussaint für einen Nachbarn gestutzt hatte. Als der Regen losging, machten sie einfach weiter, aber auf dem Rückweg blieben sie fast auf der „Straße“ vor dem Haus im Schlamm stecken.
Heute regnete es während unserer Abwesenheit. Einige Kinder haben uns hinterher gesteckt, dass sich ein paar der Jungs im Regen komplett ausgezogen haben und dann auf dem nackten Hintern auf unserer nassen Terrasse rumgerutscht sind! Ich hatte mich nur gewundert, wieso die Terrasse so sauber geputzt war...

 
 
 
Samstag, 07.09.13:
Und noch eine Kinderbibelwoche. In der vergangenen Woche führten der Evangelist Boni und seine Frau Colette in ihrer Neulandgemeinde Toucountouna 25 km nördlich von hier auf unsere Anregung hin ebenfalls eine KiBiWo durch. Sie hatten im Durchschnitt ebenfalls knapp 30 Kinder und am heutigen Sabbat zum Gottesdienst ein volles Haus. Für den Nachmittag hatten die Kinder ihre Eltern eingeladen und auch wir fuhren hin, um an der kleinen Abschlussfeier teilzunehmen. Die Kinder trugen Lieder vor und einen Sketch, außerdem gab es von jedem Tag eine Zusammenfassung. Im Anschluss wurden noch alle Kinder und Gäste bewirtet.
Noch ist unser Geld von der Sternwanderung nicht ganz aufgebraucht, und so wird ab Montag eine vierte KiBiWo in der kleinen Gemeinde Boukoumbé 50 km westlich von hier stattfinden. Wir beten, dass diese Ferienprogramme in den verschiedenen Orten und Gemeinden Früchte tragen werden!