Mittwoch, 07.12.12:
Eigentlich war ja gestern Nikolaustag, aber das hab ich irgendwie verbummelt. Stattdessen hatten wir ein anderes Fest, oder ich sollte besser sagen Feste – Plural. Wir haben alle aufgestauten Geburtstage (Toussaints Geburtstag war während meiner Abwesenheit am 09.11., und am 20.11. kam Petra zur Welt), das amerikanische Erntedankfest (Thanksgiving war am 22.11.), den Besuch von Maggis Mutter und Suzys und meine Rückkehr gefeiert. Wie üblich hatten wir Potluck bei uns, mit dem Team und unseren Freunden Ursula und Carl aus Tanguieta.
 

Der Tisch war reichlich gedeckt, alle kamen auf ihren Geschmack und es gab ausgiebig Gelegenheit zum Gespräch. An solchen Gelegenheiten ersetzen wir uns als Team die Familie, in der normalerweise solche Feste gefeiert werden. Es ist nicht immer einfach, gerade auch in der nun anbrechenden Adventszeit, nicht heimwehkrank zu werden, und trotz Staub und ewigem Sommer irgendwie dem Bedürfnis nach Weihnachtsstimmung, Kerzenschein, Zimtgeruch und gemütlichen Stunden im Familien- und Freundeskreis gerecht zu werden.
 

Mittwoch, 28.11.12: Vor zwei Tagen hat uns eine sehr traurige Nachricht von unserem AFM-Büro in den USA erreicht. Unser Kollege John Lello, Missionar in Papua Neuguinea, ist in der Nähe seines Wohnortes beim Bäume Fällen auf tragische Weise ums Leben gekommen. Er hinterlässt seine Frau Pam und zwei kleine Töchter. Ich habe die Lellos nicht persönlich gekannt, sie sind erst im März nach Papua Neuguinea ausgereist, waren also erst seit gut einem halben Jahr in ihrem Einsatzgebiet. Bitte betet für die Familie, die in Kürze wieder in die USA zurückkehren wird, wo Pam und ihre Mädchen nicht nur den Verlust ihres Mannes und Vaters bewältigen müssen, sondern wieder ganz von vorne anfangen und Fuß fassen müssen.

Dienstag, 27.11.12:
Wieder zurück in Benin, und das Team ist endlich wieder komplett. Nach ihrem verlängerten Heimaturlaub ist auch Suzy wieder zu uns gestoßen, sie kam einen Tag nach mir in Cotonou an. Und wir sind nicht nur komplett, wir haben sogar Zuwachs bekommen! Am 20.11. kam Petra Michelle Harral zur Welt. Es war eine Hausgeburt und zwar so reibungslos, dass es die herbeigerufene Hebamme, eine befreundete Schweizer Missionarin, wohl gerade so zur Haustür reingeschafft hat. Petra kam einige Tage zu früh zur Welt, so dass Maggis Mutter, die eigentlich zur Geburt schon hätte hier sein sollen, im Flughafen in Oslo kurz vor ihrem Abflug den Anruf erhielt, dass ihre neue Enkelin nicht auf sie warten konnte.
 

Wir freuen uns, dass alles gut gegangen ist und dass wir jetzt endlich wieder alle zusammen sind.
 
Montag, 19.11.12:
Im letzten Wochenbericht erwähnte ich, dass ich während meines Aufenthaltes hier in Deutschland auch mein Computerproblem lösen müsste. Aber wie das so ist im Leben, man löst ein Problem und halst sich gleich das nächste auf. Ich habe einen neuen Laptop (ja!!!) und der hat Windows 8 drauf (nein!!!).
Ich kann mir nicht helfen, aber auf den ersten Blick sieht die Oberfläche aus wie ein geöffneter Schrank mit vielen farbigen Tupperdosen. Ich will hier nicht ins Detail gehen und mir schon gar keine Hetzemails von Microsoft-Befürwortern einhandeln. Nur so viel: Es ist sehr gewöhnungsbedürftig und auch nicht so wirklich anwenderfreundlich, wenn man kein Touchpad, keinen Touchscreen und keine ständige Internetverbindung hat. Die eine Hälfte meiner Programme ist nicht kompatibel und die andere Hälfte meiner Zusatzgeräte (z.B. Internetsick) auch nicht. Jetzt kann mir natürlich jemand Inkompetenz vorwerfen und hat damit vielleicht sogar Recht, aber ich hatte fachmännischen Beistand und auch der bekam graue Haare über dem Ganzen. Aber mit Computern ist es ein bisschen wie mit Menschen: Man muss nicht unbedingt Freunde werden, man muss nur miteinander auskommen, und ich denke das kriegen wir hin.