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Freitag, 15.02.13:
Damit ich in all dem Stress, den wir hier immer mal wieder haben, nicht vergesse, ab und zu eine kleine Ruhepause einzulegen, hat mir mein Mann eine Schaukel geschenkt! Und so sitze ich oft gegen Abend, wenn die Sonne tiefer steht, alleine oder mit Toussaint, mit einer Zeitung oder einer Tasse auf meiner Schaukel und lasse die Seele schaukeln!
 
Und noch was ganz Wichtiges:
Am 15.10. ist der weltweite Tag des Händewaschens mit Seife. Hab ich neulich auf einem T-Shirt gelesen, als ich in der Bank Schlange stand. Das ist Euch in 2012 sicher genauso entgangen wie mir.
Und damit uns das dieses Jahr nicht wieder passiert, sollten wir das gleich im Kalender vormerken!!!
Ich will mich hier absolut nicht lustig machen, denn diese Aktion hat in vielen Teilen der Welt, wie auch hier, seine Berechtigung.
Ich bin nur immer wieder erstaunt, was es alles so gibt.

Donnerstag, 28.02.13:
Vor einiger Zeit hatten wir beschlossen, unser Schulungsprogramm etwas zu intensivieren und einen mehrtägigen Unterrichtsblock einzuschieben. Damit wollten wir auch denjenigen, die weiter weg wohnen und nicht jede Woche für einen Tag anreisen können, die Gelegenheit zur Teilnahme geben. Doch dann meldeten sich so viele Leute an, vor allem aus der Gemeinde Natitingou, dass wir zusammen mit dem „Montagsteam“ beschlossen, statt dessen eine Intensivschulung für alle Gemeindeglieder zu machen, gewissermaßen eine Zusammenfassung dessen, was wir Montags hier lernen und gemeinsam erarbeiten. Wir teilten die Themen unter uns zehn auf und Toussaint übernahm mit einem Mädchen vom Kinderheim die Küche.


Die Themen waren unter anderem: Weltanschauung, Kontextualisierung, die 5 Phasen der Evangelisation, Gemeindegründung, Biblische Prinzipien für den Umgang mit Geld, Erstellung eines Haushaltsbudgets, Raus aus der Schuldenfalle, Hühneraufzucht, Brotbacken, Biointensiver Landanbau.
Ihr fragt Euch jetzt wahrscheinlich, was Brotbacken und Hühnerzucht, Schuldenfalle und Haushaltsbudget mit Evangelisation zu tun haben. Berechtigte Frage. Die meisten Menschen hier krebsen am Existenzminimum rum und haben Schulden bei irgendjemandem. Wer aber jeden Tag darum kämpft, ausreichend Geld zu verdienen um seine Familie zu ernähren, hat nicht wirklich Zeit und den Kopf frei, um Evangelisation zu betreiben. Unsere Vision ist, dass einige unserer Gemeindeglieder irgendwann umziehen und sich in einem unerreichten Dorf niederlassen um dort eine Gemeinde zu gründen. Dort müssen sie aber von irgendetwas leben. Deshalb wollen wir ihnen helfen, ihre Aktivitäten, sei das nun Viehzucht, Anbau oder Handel, zu verbessern und Neues dazuzulernen, damit sie eine sichere Einkommensgrundlage haben.
Wir hatten 34 Teilnehmer über 4 Tage, von morgens 9h bis abends 18h mit einer zweistündigen Mittagspause. Wie bereits bei unseren Montagstreffen spickten wir den Unterricht mit Gruppenarbeit, verschiedenen Übungen und, wenn das Publikum zu schläfrig wurde, auch mal kurzfristig mit einer Bewegungsübung. Am letzten Tag gab es ein Theaterstück zum Thema "Geister und Menschen – wer manipuliert eigentlich wen?"

 

Es war sehr abwechslungsreich und die Leute arbeiteten gut mit, fast alle blieben über alle 4 Tage. Wir hatten natürlich eine Woche lang alles andere als einen 8-Stunden-Tag, denn wir mussten schon im Vorfeld die Lebensmittel einkaufen, alles in die Gemeinde karren, ich musste meine zwei Unterrichtsthemen vorbereiten und dann hatten wir auch noch eine Schwester mit ihrem Kind zu Gast, da sie etwas außerhalb wohnt und sonst nicht hätte teilnehmen können. Heute sind wir also alle erst einmal ausgepowert, aber dankbar, dass alles gut abgelaufen ist und die Leute sehr interessiert waren.
 
Freitag, 01.03.13:
Immer mal wieder werde ich gefragt, ob es Neuigkeiten von dem in Togo inhaftierten Pastor gibt. Leider nicht, er und ein weiteres Gemeindeglied sind unverändert im Gefängnis in Lomé, mittlerweile seit fast einem Jahr. Wir können uns nicht vorstellen, was das für die Männer und ihre Familien bedeutet. Ende Januar hätte der Fall endlich vor Gericht verhandelt werden sollen, doch der Termin wurde verschoben. Obwohl Einigkeit darüber herrscht, dass der Pastor unschuldig ist, geschieht nichts, um seine Freilassung in die Wege zu leiten. Das Problem scheint zu sein, dass die Verantwortlichen dann einen Irrtum eingestehen müssten und sich auch die Frage stellen lassen müssten, wer und wo dann die Schuldigen sind.
Ein aktuelles Statement unserer Kirche kann man auf der folgenden Seite nachlesen, allerdings auf Englisch. Es müsste sich aber irgendjemand in jeder Gemeinde finden lassen, der den Artikel lesen und für die anderen Geschwister zusammenfassen kann.
Darüber hinaus gibt es eine offizielle Seite unserer Kirche, auf der eine Petition unterzeichnet werden kann.
Bitte beachtet, dass unter dem roten Feld "Unterschreiben" zwei angekreuzte Kästchen sind. Wenn Ihr Eure Unterschrift nicht auf der Internetseite veröffentlicht haben wollt und auch nicht über weitere Kampagnen informiert werden wollt, dann müsst Ihr die Häkchen wegklicken bevor Ihr unterschreibt. Ihr kriegt trotzdem einen Tag später eine Mail von change.org, da müsst Ihr dann unten wieder irgendwas anklicken, damit in Zukunft nichts mehr kommt. Das ist in der Mail aber erklärt. Immer schön alles durchlesen bevor man die Maustaste drückt! Alles klar?!?
Darüber hinaus sollten wir die Inhaftierten und ihre Familien natürlich weiterhin in unsere Gebete einschließen und diese Information an möglichst viele Menschen weitergeben.