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Montag, 25.03.13:
Deutschland hat uns wieder. Und der Winter auch, obwohl der ja offiziell seit 5 Tagen der Vergangenheit angehört. Als wir in Brüssel zwischenlandeten, empfing uns dort eine dünne Schneedecke, aber meine Mutter hatte mir versichert, dass es zuhause keinen Schnee mehr gäbe. In der Tat war in Frankfurt dann nichts mehr weiß und auch auf der Zugfahrt nach Reutlingen konnten wir nur noch vereinzelt kleine Restflecken entdecken. Aber das Wetter hat uns dann eine Nase gedreht, denn als wir nach einer wohlverdienten langen Nacht den Rollladen hochzogen, war auch hier alles weiß.
Wir packen uns ordentlich ein und trösten uns mit dem Gedanken, dass es jetzt ja wirklich nicht mehr lange dauern kann!
Wir sind jedenfalls dankbar, dass die lange Reise ohne Komplikationen verlaufen ist, wir alle Anschlussflüge- und -züge erreicht haben und jetzt einige wenige Tage zum Ausruhen und Einleben haben, eh die Action losgeht.

 
 
Donnerstag, 04.04.13:
Vielleicht sollte man in einem bestimmten Alter einfach nicht mehr auf Jugendveranstaltungen gehen.
Nicht, weil die da nicht mehr interessant wären, sondern weil man mit dem damit zusammenhängenden Schlafmangel einfach nicht mehr so klar kommt! Wir haben es trotzdem nicht bereut, dass wir über die Osterfeiertage am Youth-in-Missionkongress, kurz YIM, in Mannheim teilgenommen haben. Wir sind zwar kaputt, aber bereichert zurückgekommen.
 
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Zuerst einmal hab ich ziemlich schnell gemerkt, dass der YIM anders ist als andere Jugendveranstaltungen.
 
Zugegeben – ich war schon lange auf keiner mehr, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da so viel geändert hat. Auf dem YIM hatte ich den Eindruck, dass fast alle ziemlich genau wussten, weshalb sie gekommen waren, und zwar nicht, um der Masse nachzulaufen, cool zu sein oder den Schwarm der letzten Freizeit wiederzusehen.
Es herrschte ein andere Geist und es war geradezu greifbar, dass diese Jugendlichen gekommen waren, um eine tiefere Beziehung zu Christus zu haben und zu lernen, wie man das gegenüber seinen Freunden bezeugen kann.
 
Wir hatten von AFM den Auftrag, auf diesem Kongress unsere Organisation zu vertreten.
Wir erhielten die Möglichkeit, einen Stand zu bestücken und außerdem einen Workshop zu halten. Die Ausstellung war nur geöffnet, wenn keine anderen Veranstaltungen stattfanden, also während der Essenszeiten und am Abend, daher der Schlafmangel, wir waren eigentlich immer bis nach 23h am Stand.
Von unserem Stand aus hatten wir eine prima Sicht auf einen Bereich der Halle, wo viele Sitzmöglichkeiten waren und sich in den "freien" Zeiten viele Jugendliche einfanden um ich zu unterhalten. Oft sahen wir Gruppen um einen Gitarre- oder Pianospieler, und dabei wurde von modernen Praise-Songs bis zum Liedgut der Väter alles gesungen. Immer wieder sahen wir auch kleine Grüppchen mit aufgeschlagenen Bibeln oder mit gesenkten Köpfen im Gebet.
Generell war ein sehr freundlicher und liebevoller Umgang der Jugendlichen miteinander zu beobachten, und alle waren unglaublich diszipliniert und geduldig, z.B. bei der Essensausgabe, die bei 1700 Teilnehmer ja durchaus eine Herausforderung für alle darstellte. Trotz der spartanischen Unterkünfte, dem einfachen Essen und der Kälte (die Halle, in der die Großveranstaltungen stattfanden, lag 5 min. Fußweg von dem Schulgebäude entfernt, in dem alles andere stattfand) hörte ich keine Klagen und sah eigentlich nur fröhliche Gesichter.

 

 
Das Thema des Kongresses war "The Upper Room – Ye shall receive power" (Das Obergemach – Ihr werdet Kraft empfangen, Apostelgesichte 1,8) und die Hauptthemen waren die Ausgießung des Heiligen Geistes und das gemeinsame Gebet.
Ich bin sicher, dass alle durch die Ansprachen gesegnet wurden und neue Impulse für ihr Glaubensleben bekommen konnten. Die Ansprachen können übrigens im Internet heruntergeladen werden und auch Fotos gibt es dort zu sehen unter www.yimc.de.
 
Dazu gab es eine Fülle von Workshops, wo wirklich jeder etwas für sein Interessensgebiet finden konnte. Obwohl ich vorgewarnt wurde, dass das Interesse an Auslandsmission nur minimal sei und im Vorjahr jemand einen ähnlichen Workshop vor nur 2 Teilnehmern gehalten hatte, hatte ich insgesamt über knapp 25 Leute in meinem AFM-Workshop. Darüber hinaus kamen viele Leute zum Stand und informierten sich ausführlich über unsere Arbeit und die Einsatzmöglichkeiten, die AFM bietet. Natürlich hoffen und beten wir nun, dass sich daraus einige zukünftige Studentenmissionare oder sogar Langzeitmissionare entwickeln werden. Apropos Studentenmissionare – wir freuten uns sehr, sowohl Raffael als auch Naomi, unsere Studentenmissionare der Jahre 2010/11 bzw. 2011/12 wiederzusehen.
 
Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, wenn man davon absieht, dass Toussaint danach erst mal kein Brot mehr sehen konnte. Nach Auskunft der Kongressleitung wurden an diesen 5 Tagen insgesamt 1,25 Tonnen Brot verzehrt! Bei 1700 Teilnehmern macht das pro Person – rechnet es selber aus!
 
Wir wurden gesegnet und hoffen, auch für andere ein Segen gewesen zu sein.