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Freitag, 25.10.13:
Die Ernte ist eingebracht, der letzte Mais ist am Trocknen. Mais wird hier ja in erster Linie nicht frisch verzehrt und auch nicht an Tiere verfüttert, sondern getrocknet und zu Mehl gemahlen. In Form von Pâte (Maisbrei) ist es dann die tägliche Abendmahlzeit der meisten Familien hier. Toussaint und ich essen nicht so oft Maisbrei, doch unsere Hunde kriegen zweimal täglich ein Schüssel davon, gemischt mit Trockenfisch.
Toussaints Felder haben in diesem Jahr doch tatsächlich 3 große Säcke mit Mais gefüllt. In den letzten Wochen haben er und die Jungs in jeder freien Minute Mais geerntet, von den Blättern befreit, dann mit dem Daumen die Körner vom Kolben geschnipst (ich krieg da immer Blasen!) und diese schließlich jeden Tag zum Trocknen ausgelegt. Wenn sich Regenwolken zusammenbrauten, hieß es alles schnell wieder einsammeln und im Gästezimmer auslegen. Jetzt ist endlich fast alles trocken und wird eingelagert. Wir danken Gott für seinen Segen und die gute Ernte

 
 
Freitag, 01.11.13:
Familie Harral hatte aus ihrem Sommerurlaub in Norwegen einen Koffer voll Lego (Duplo) mitgebracht, die sie dort von Verwandten, Freunden und Gemeindegliedern geschenkt bekommen hatten. Sie waren so lieb und großzügig, diese mit uns zu teilen, und Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wer jetzt hier alles Lego spielt! Es gibt praktisch keine Altersbegrenzung. Die Kleinen bauen einfach Türme, die Großen bauen Straßenkreuzungen oder richtige Wohnanlagen. Sie sind begeistert und es macht richtig Spaß, ihnen zuzuschauen. Von uns also vielen Dank an die uns unbekannten Spender!

 
 
Montag, 04.11.13:
Das war wieder einmal ein langes Wochenende! Am Sabbat war Pfadfindersabbat, das heißt die Pfadfindergruppe gestaltete den Gottesdienst mit Sketchen, Liedern, Marschieren (nicht so mein Ding…), und ein Pfadfinder hat auch die Predigt gehalten. Seit diesem Jahr wird die Pfadfindergruppe von zwei Jugendlichen der Gemeinde geleitet, nachdem sie in den vergangenen Jahren ja Unterstützung von unseren Studentenmissionaren erhalten hatten. Einer der beiden hat in diesem Jahr sein Abi gemacht und zum Semesterbeginn Natitingou verlassen, der zweite wird voraussichtlich nächstes Jahr Abi machen und ebenfalls auswärts studieren gehen. Das ist ein großes Problem unserer Gemeinde, die Jugendlichen die es bis zum Abi schaffen gehen anschließend fast alle weg an die Uni. Die meisten kommen danach auch nicht wieder, da der Arbeitsmarkt in Nati zu wenig Stellen für Uni-Diplomierte hergibt.
Der noch verbleibende Pfadileiter wird jedenfalls in den nächsten Monaten verstärkt einen Nachfolger in die Leitungsaufgaben einbeziehen und ausbilden, damit eine nahtlose Stabübergabe erfolgen kann. Bis der in wenigen Jahren dann auch sein Abi macht...

 
 
Für gestern hatten wir wieder eine Gesundheitsausstellung vorbereitet, bereits unsere vierte. Doch diesmal war es insofern anders, als wir nur eine Beobachterrolle hatten. In den vergangenen Monaten hatte Suzy jeden Montagnachmittag als Teil unserer Leiterschulung verschiedene Themen des Gesundheitsbereiches durchgenommen. Neben der Theorie wurde auch sehr viel Praktisches gemacht, Anwendungen demonstriert und ausprobiert, natürliche Medikamente und Kosmetika hergestellt usw. Dann stellte die Gruppe unter ihrer Anleitung Ausstellungsmaterial her, entwarf und zeichnete Plakate usw. Dabei wurde jeder Person ein Thema zugeteilt. Schließlich wurde in einer letzten Etappe die Ausstellung "geübt", d.h. jeder präsentierte sein Thema in einem kleinen Vortrag. Gestern schließlich war es soweit und wir führten die Ausstellung im Hof eines Kindergartens durch, der an einer sehr zentralen Stelle in Suzys Wohnviertel liegt. Es war toll zu sehen, wie engagiert unsere Leute "ihren" Tisch betreuten. Man darf dabei nicht vergessen, dass einige von ihnen kaum schreiben können und auch nur Ditammari sprechen. Das war in diesem Fall kein Problem, da dieses Stadtviertel überwiegend von Otammari bewohnt wird.
 
 
Heute hatten wir dann eine kurze Feedbackrunde in unserer Montagschulung, die überwiegend positiv ausfiel. Einige Tische hätten sich noch mehr Information für ihr Thema gewünscht, und diese Lücken werden wir in naher Zukunft füllen. Unser Hauptziel für diese Ausstellung war, den Teilnehmern der Schulung das Selbstvertrauen zu geben, dass sie in der Lage sind, solch eine Ausstellung in Eigenregie in ihrem Dorf, ihrer Gemeinde durchzuführen, und sie haben uns heute bestätigt, dass das gelungen ist.