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Freitag, 02.01.14:
Die Feiertage sind vorbei. Das Weihnachtsbäumchen steht zwar noch und wir sind auch noch dabei, die Reste vom großen Essen zu verzehren, trotzdem gehört 2013 unwiederbringlich der Vergangenheit an. Wir hoffen, dass Ihr über die Weihnachtstage nicht nur schöne Stunden mit Freunden und Familie bei gutem Essen und mit schönen Geschenken genießen konntet, sondern dass Ihr Euch auch ein wenig Zeit genommen habt, um Euer Herz für den zu öffnen, der Mensch geworden ist, um uns Gott ganz nahe zu bringen. Wir wünschen Euch, dass Ihr, egal ob 2013 nun erfolgreich und glücklich, oder frustrierend und traurig war, vertrauensvoll in das Jahr 2014 geht. Derjenige, der die Zukunft kennt und die Weltgeschichte lenkt, ist an unserer Seite und führt uns.
Wir haben nach einem noch recht geschäftigen Tag mit Wäschewaschen und Einkaufen Heiligabend gemütlich zuhause gefeiert.
Am ersten Feiertag kam wie immer eine Flut von Kindern, um sich ihre kleinen Geschenke abzuholen. Für die Kinder hatten wir Kekse und Fanta besorgt und für die Familien Reis und Spaghetti. Viele Familien in unserer Nachbarschaft haben kaum das Nötigste zum Leben, oft ernährt die Mutter mit dem Verkauf von Feuerholz den ganzen Haushalt. Und so hielten wir es für angebracht, wenigstens bei den Familien „unserer“ Kinder einen Beitrag zum Festessen zu leisten.
An Silvester trafen wir uns alle auf unserem Sportplatz um’s Lagerfeuer. Es war ein buntes Gemisch von Weiß und Schwarz, Deutschen, Franzosen und Beninern, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Wir sangen, erzählten Geschichten, kurz vor Mitternacht zählten wir alles auf, was Gott für uns in 2013 getan hat und wofür wir dankbar sind, dann sprachen wir über unsere Pläne für 2014, für die wir Gott um Sein Geleit bitten. Nach einem gemeinsamen Gebet gab es heißen Kakao (die Nächte sind in dieser Jahreszeit recht kühl) und ein Baguette für alle, und gegen 1h30 schickten wir die Meute nachhause. Denn Ausschlafen geht hier nicht, spätestens um 8h stehen die ersten schon wieder da, um ein gutes Neues Jahr zu wünschen! Am Neujahrsabend hatten wir dann ein gemütliches Team-Potluck (früher hieß das Schuhschachtelparty – jeder bringt was zu Essen mit) mit vielen leckeren Sachen und guten Gesprächen.
Alles in allem haben wir schöne Tage verlebt, die allerdings dadurch etwas getrübt wurden, dass ich einen fürchterlichen Schnupfen hatte, nur wenig schmecken konnte und zeitweise einen rechten Dumpfkopf hatte. Deshalb haben wir unser persönliches Festessen auch erst mal im Kühlfach gelassen, bis ich es richtig genießen kann!

 

 

 

Samstag, 03.01.14:
Vincent und Francis sind gestern mit Schleuder, Stock und Hacke in den Feldern auf die Jagd gegangen und kamen stolz und mit reicher Beute beladen zurück. Das Viechzeug wurde dann in einem kleinen Topf gegart, am Abend hübsch auf einem Teller angerichtet und von den beiden zusammen mit Vincents Abendessen (Maisbrei mit Soße) verzehrt. Als ich die ganzen Krabbeltiere auf dem Teller sah, musste ich unwillkürlich an Petrus‘ Vision in Apostelgeschichte 10 denken. Ich kann gut nachvollziehen, dass er die Aufforderung „Schlachte und iss!“ empört von sich wies! Aber darum ging es ja auch gar nicht. Gott wollte ihm nur zeigen, dass er am Evangelium interessierte Heiden nicht als „unrein“ einstufen und den Kontakt mit ihnen nicht meiden sollte. Er sollte sie genauso lieben und in die junge Christengemeinde aufnehmen, wie die Leute, die aus dem Judentum kamen. Diese Vision läutete eine neue Phase der Welt- und Kirchengeschichte ein, ohne die wir heute alle keine Christen wären. Was will ich mit diesem kleinen gedanklichen Ausflug sagen? Dass ich gestern Abend nicht mitgegessen habe mit den Jungs, aber meine kleinen Jäger trotzdem liebhabe..

 
 
Freitag, 10.01.14:
Es gibt Neuigkeiten bei NEKIMA. Einfach mal rüberklicken!
 
Sonntag, 12.01.14:
Breaking News aus Lomé
 
Nach monatelangem, ja jahrelangem Hoffen und Beten ist eine Entscheidung gefallen. Und diese Entscheidung wirft uns in ein Wechselbad der Gefühle. Pastor Monteiro wurde heute in den frühen Morgenstunden von der Anklage der Ritualmorde freigesprochen, Br. Bruno Amah jedoch zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Die Verhandlung war, wie ich bereits berichtet hatte, für Freitag, den 10.01.2013 angesetzt. Sie begann um 8h45 Ortszeit. Nachdem 8 Stunden lang die Anklage gesprochen hatte, wurde das Wort der Verteidigung übergeben. Nach über 12 Stunden Verhandlung war endlich Pr. Monteiro mit seiner Aussage an der Reihe. Mit kurzen Pausen von 15 Minuten dauerte die Verhandlung an diesem Tag bis 3h30 morgens, also insgesamt über 19 Stunden. Nach wenigen Stunden Schlaf (wenn überhaupt) ging der Prozess am Samstag um 11h45 weiter und dauerte wieder bis fast um Mitternacht. Um 5h heute Morgen wurde schließlich das Urteil verkündet. Br. Amah und der Hauptangeklagte Simliya, der durch seine Anschuldigungen die Verhaftung von Pr. Monteiro und Br. Amah verursacht hatte, wurden zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Pr. Monteiro und ein weiterer Mitangeklagter wurden freigesprochen.
Über die Gründe dieser unterschiedlichen Urteile kursieren diverse Gerüchte. Offizielle Versionen werden wir, wenn überhaupt, erst in den nächsten Tagen erfahren. Ob es im Rechtssystem von Togo so etwas wie eine Revision gibt, weiß ich nicht. Vielleicht wird Br. Amah erst dann eine Chance auf Freiheit bekommen, wenn die wahren Schuldigen gefasst sind. Wir danken Gott für die Befreiung Seines Dieners Pr. Monteiro, aber Br. Amah und seine Familie brauchen jetzt mehr denn je unsere Gebete. Die meisten Gebetsinitiativen und andere Aktionen trugen den Namen Pr. Monteiro, als Pastor und Ausländer lag das Hauptaugenmerk auf ihm. Dieses öffentliche internationale Interesse hat ihm nun vielleicht die Freiheit gebracht. Br. Amah ist dagegen „nur“ ein togolesischer Gemeindeleiter. Deshalb dürfen wir jetzt im Gebet nicht nachlassen. Mögen er und seine Familie die Kraft haben, diese momentane Situation aus Gottes Hand zu nehmen und mögen sie die Hoffnung nicht verlieren.
 
Mehr Informationen hierzu (in englischer Sprache) auf
 
news.adventist.org | Split decision in Togo.
news.adventist.org | Monteiro released from prison in Togo.
und in
facebook | Freedom4Monteiro.