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Freitag, 18.07.14:
Die diesjährige Regenzeit ist irgendwie, sagen wir mal: unzuverlässig.
Früher konnte man sich darauf verlassen, dass es im Mai ordentlich regnet, dann lässt es wieder eine Weile nach und ab Mitte Juli regnet es mindestens 3-4 Mal pro Woche. Das geht dann bis Anfang/Mitte September so, manchmal auch ein bisschen länger, und läuft dann bis Mitte/Ende Oktober so langsam aus. Über die ganzen Sommermonate konnten wir bisher unser Brauchwasser (waschen und putzen) immer aus den gut gefüllten Regentonnen holen und mussten nur für das Trinkwasser und für die Küche an den Brunnen. Morgens konnte man den Himmel anschauen, und wenn die Sonne schon früh brannte, wusste man, dass es bis zum Abend regnen wird. Wenn sich in Richtung Nordosten dunkle Wolken zusammenbrauten, konnte man schon mal anfangen, die Wäsche reinzuholen und reihum Fenster und Türen zu schließen.
Doch dieses Jahr kann man sich auf gar nichts mehr verlassen. Am Himmel können sich tagelang dicke dunkle Wolken hin- und herschieben, ohne dass ein einziger Tropfen fällt. Man hört schon Donnergrollen, doch dann kommt ein Wind auf und bläst alles wieder weg. Dann regnet es einige Tage ordentlich und man denkt: endlich hat es richtig angefangen! Doch dann bleibt es 10 Tage lang wieder völlig trocken, was für den Monat Juli absolut undenkbar ist. Diejenigen, die früh die Felder bestellt haben, müssen zusehen, wie die jungen Pflanzen in der Sonne und Trockenheit die Köpfe hängen lassen. Diejenigen, die noch nicht gesät haben, fragen sich, ob die Zeit überhaupt noch reichen wird.
Viel hängt davon ab, wie die Regenzeit ausfällt. Wird die Ernte ausreichen, um die Familie für ein Jahr zu ernähren? Wird evtl. die Getreideknappheit die Preise in die Höhe treiben? Da ist unsere Sorge, dass die Wasserbeschaffung etwas mühseliger ist, noch das kleinste Problem.
Wir konnten schon einiges ernten, aber einiges ist auch vertrocknet und vieles ist klein ausgefallen. Bitte betet darum, dass es wenigstens bis Ende September mehr oder weniger regelmäßig regnet, damit für die Menschen, die davon abhängen, nicht alles verloren ist.

 
 
Montag, 28.07.14:
Auch in diesem Jahr konnten wir wieder eine Kinderbibelwoche organisieren, und zwar unter besten Voraussetzungen. Wir hatten noch Geld übrig von letztem Jahr, wir hatten so viele Helfer wie nie und wir haben jetzt ein viel größeres Klassenzimmer. Und so konnte letzte Woche ein tolles Programm steigen.  
 
Nola und Isabelle, unsere beiden Freundinnen, die im vergangenen Schuljahr hier an einem christlichen Gymnasium Deutsch unterrichtet hatten und nun bereits Ferien haben, übernahmen die komplette Planung. Während der Woche hatten wir darüber hinaus Hilfe von Quentin, dem Studentenmissionar aus Kandi, von Noémie und Israel, den erwachsenen Kindern unseres Pastors, und von Thomas und Marie-Cécile, zwei französischen Studenten. Für mich blieb fast keine Arbeit übrig! Mal davon abgesehen, dass jeden Mittag 8-10 Leute zu verpflegen waren, da die meisten Helfer zum Essen blieben.
Isi und Nola hatten sich als Thema verschiedene Etappen aus dem Leben Davids ausgewählt (Salbung zum König, seine Begegnung mit Goliath, seine Freundschaft mit Jonathan, seine Haltung zu Saul und seine Erfahrung der Vergebung Gottes nach großer Sünde) und bereiteten zu allen biblischen Geschichten tolle Aktivitäten vor. Da wurden Freundschaftsbänder geknüpft, Theater gespielt und Collagen erstellt. Vor dem biblischen Teil gab es aber erst noch praktische Ratschläge zu Gesundheit und Hygiene, vorbereitet von unseren französischen Freunden. Natürlich wurde auch viel gesungen, und eine Frühstückspause gab es auch. Für die Nachmittage hatten die Mädchen ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm geplant. Da gab es eine Schatzsuche, eine Olympiade und verschiedene andere Spiele.

 
 
 
 
Obwohl wir uns im Vorfeld eigentlich auf 60 Kinder als Maximum festgelegt hatten, waren an manchen Tagen doch über 70 anwesend, und irgendwie ging es auch. Am Samstagnachmittag gab es, wie in den Vorjahren auch schon, eine kleine Vorstellung für die Eltern. Leider wurde diese Veranstaltung ziemlich verregnet, aber wir waren trotzdem froh über den Regen (s.o.!).
Wir sind Gott sehr dankbar für den positiven Ablauf des Programms. Die Kinder waren gut zu bändigen und haben auch nicht gestritten, es hat sich keines verletzt, und sowohl Helfer wie auch Kinder hatten großen Spaß. Nun hoffen wir, dass wir bald mit einem Programm für Erwachsene beginnen können, zu dem wir dann die Eltern einladen wollen. Mehr dazu im nächsten Wochenbericht!

 
Sonntag, 03.08.14:
Am vergangenen Freitag war Nationalfeiertag. Zu solchen Anlässen bekommt mein Mann ein Huhn, was in unserer sonst eher vegetarischen Küche sehr selten ist.
Vor einiger Zeit sind wir dabei von den einheimischen Hühnern mit etlichen tausend Flugstunden abgekommen, da die doch manchmal sehr zäh sind. Ein Supermarkt hier in der Stadt verkauft tiefgefrorene, importierte Hühner. Zugegeben, das ist nicht ökologisch, aber man hat mehr fürs Geld, denn die Hühner haben ordentlich zartes Fleisch. Doch als ich letzte Woche einkaufen war, fand ich in der Kühltruhe dort nur kleine deutsche Suppenhühner. Das schien mir aber immer noch besser als unsere mageren, zähen beninischen Hühner. Doch am Ende war auch das Suppenhuhn reichlich zäh und hat in der Folge sogar allen Essern Durchfall beschert. Das möchte ich aber nicht dem deutschen Huhn zur Last legen, sondern eher dem Transport, während dem das Fleisch wohl aufgetaut ist, um dann wieder in die Kühltruhe zu wandern.
Bis zum nächsten Fest sind es über 3 Monate, (Toussaints Geburtstag im November). Bis dahin essen wir wieder fleischlos, was sowieso besser ist.