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Sonntag, 25.10.09:
Seit dem 15.10. hat das Otammari-Projekt einen Gast, über den wir uns besonders freuen. Jason Harral, der mit seiner Frau Maggi und Sohn Reuben in Norwegen lebt, verbringt gerade 2 Wochen mit uns hier in Natitingou. So Gott will werden sie Ende 2010 als AFM-Missionare hierher kommen, um unser Team zu unterstützen. Jason bekam jetzt die Gelegenheit, hierher zu fliegen, um sich vor Ort über unsere Lebensbedingungen und unsere Arbeit zu informieren, sowie uns persönlich kennen zulernen. Er durfte dann auch gleich unser Gästezimmer einweihen.
Um auch ihm einen guten Einblick in das Dorfleben zu gewähren sind wir letzten Dienstag für 3 Tage nach Koutié gefahren, ein abgelegenes Dorf, in dem es eine aktive Adventgemeinde gibt. Eric und ich haben gleich wieder die Gelegenheit genutzt, um Gespräche für unsere Forschungsarbeit zu führen und Jason hatte ebenfalls viele Fragen an den dort arbeitenden einheimischen Evangelisten Clément. Jason, der bereits einige Jahre auf einer Farm in Tansania als Missionar gearbeitet hat, ist sehr daran interessiert, Landwirtschaft als Werkszeug der Missionsarbeit zu benutzen und Koutié war dafür in der Vergangenheit sehr offen. Die Dorfbewohner haben bereits erfolgreich Moringabäume angepflanzt und durch die Verwendung der Blätter erheblich ihre Ernährung verbessert, außerdem werden viele andere Pflanzen als Heilmittel angewandt. Und so gab es viele Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Eric und Jason begleiteten außerdem die Männer aufs Feld, während ich die Frau des Evangelisten an den Bach zum Wäschewaschen begleitete. Leider mussten wir unseren Aufenthalt dort vorzeitig abbrechen, da Jason krank wurde. Als Teil seines "Schnupperbesuches" hat er auch gleich eine Malaria durchgemacht. Gott sei dank ging es ihm nach 2 Tagen schon wieder viel besser.
Bitte betet für die Familie Harral, die sich derzeit in der Fundraisingphase befindet. Im nächsten Sommer werden sie an dem dreimonatigen Vorbereitungskurs von AFM in den USA teilnehmen und hoffen, bald nach Abschluss des Kurses hierher ausreisen zu können. Wir freuen uns darauf, nach so vielen Jahren endlich wieder mit einer Missionarsfamilie zusammen arbeiten zu können.

 
              [Bild: von li: Clément (Evangelist), Tawes (Gemeindeglied), Eric und Jason]
 
Mittwoch,14.10.09:
Gestern sind Toussaint, Eric und ich in Toussaints Heimatdorf Tectibayaou gefahren. Ich wollte dort im Rahmen unserer Forschungsarbeit (Leben, Tradition und Kultur der Otammari) eine alte Frau besuchen und befragen. Außerdem nutzten wir natürlich die Gelegenheit, um Toussaints letzten noch lebenden Onkel väterlicherseits zu besuchen. Bei unserem Gang durch das Dorf konnten wir auch einen Schmied bei der Arbeit beobachten. Es war ein schöner Tag und es tut immer wieder gut, aus der Stadt raus zugehen und "Dorfluft" zu schnuppern. Das Leben der Menschen auf dem Dorf ist so ganz anders als in der Stadt und es ist wichtig, dass wir auch daran teilnehmen, wenn wir die Menschen wirklich kennen lernen und verstehen wollen.

 
 
 
Montag, 05.10.09:
Heute war Schuljahresbeginn hier in Benin. Doch der Unterricht wird erst in der nächsten Woche richtig anfangen. Diese Woche müssen zuerst die Schulhöfe von dem Gras und Unkraut befreit werden, das in den drei Monaten der Ferien gewachsen oder vielmehr gewuchert ist. Die Kinder rücken also mit Besen und Hacke an und säubern das Gelände. Manche neuen Klassenzimmer sind auch noch nicht fertig gestellt und die Kinder werden in Notunterkünften mit Dach aber ohne Seitenwände sitzen. In jeder Klasse sind im Durchschnitt 70 - 80 Schüler.
Die Grundschüler haben von 8h - 12h und von 15h - 17h Unterricht, die Oberschüler von 7h - 12h und von 15h - 19h, Mittwochnachmittags ist schulfrei. Samstag ist theoretisch ebenfalls schulfrei, doch viele Lehrer setzen Zusatzstunden an, da sie sonst mit dem Stoff nicht durchkommen. Vor allem die Prüfungsklassen haben in der Regel Unterricht am Samstag. Die meisten Kinder unserer Gemeinde gehen Samstags nicht zur Schule und nehmen dadurch erhebliche Nachteile in Kauf, riskieren schlechte Noten und Strafarbeiten, denn in Benin gibt es zwar Religionsfreiheit, aber kein Gesetz, das den Kindern Unterrichtsfreiheit aus Glaubensgründen garantiert. Bitte betet für diese Kinder, dass Gott ihnen wunderbare Erfahrungen schenken möge, wenn sie treu den Sabbat halten.