Neueste | ... | 31 | 30 | 29 | ... | 1
 
Dienstag, 24.11.09:
Das ist Paula, sie gehört seit vergangenem Samstag zu unserer kleinen Familie. Nachdem Kater Goliath nach ungefähr einem Monat in unserem neuen Haus spurlos verschwunden war, war jetzt Toussaint an der Reihe, sich seinen Haustierwunsch zu erfüllen. Paula sieht aus wie fast alle afrikanischen Hunde, sie sehen alle irgendwie gleich aus. Nun versucht sie, sich in unseren Haushalt einzugewöhnen. Während der ersten Tage (und vor allem Nächte!) musste sie fürchterlich weinen und versuchte ständig, auszubüchsen. Als ihr das nicht gelang tat sie sich schrecklich selber leid. In afrikanischen Familien ist es üblich, Hunde frei herumlaufen zu lassen. Sie streunen durch die Straßen und fressen allen Unrat, den sie finden können. Wahrscheinlich durfte Paula all das in der Familie, in die sie hineingeboren wurde und tut sich nun schwer, ihrer Freiheit beraubt zu sein. Aber wir wollen möglichst vermeiden, dass unser Hund überfahren, vergiftet oder geschlachtet wird, alles durchaus übliche Hundeschicksale.
Heute, am Tag 4, ist sie schon deutlich relaxter und spielt im großen Wohnzimmer oder an der langen Leine im Garten. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass sie sich bald ganz eingewöhnt und wir auch wieder etwas ruhigere Nächte haben werden.

 

Samstag, 21.11.09:
Zum Abschluss der zweiwöchigen Evangelisation feierten wir heute in der Gemeinde Natitingou eine Taufe. Alle sechs Täuflinge hatten bereits über Monate hinweg die Bibel studiert und nun den Wunsch geäußert, getauft zu werden. Wir waren ein wenig aufgeregt, da auch zwei gehbehinderte Personen darunter waren, die nicht selbst stehen können. Doch mit Hilfe der Diakone, die mit ins Wasser gingen, ging alles glatt. Am Ende des Gottesdienstes bekundeten noch einige andere Personen, die an der Vortragsreihe teilgenommen hatten, den Wunsch, demnächst getauft zu werden. Mit diesen Menschen werden wir nun die Bibel studieren. Wir sind Gott sehr dankbar für diese Tauffeier, es ist immer etwas Besonderes wenn Menschen öffentlich bezeugen, dass sie von nun an mit Christus leben wollen.
Eine der Täuflinge fragte mich nach der Taufe, wie sie sich nun nennen sollte. Einige christliche Kirchen geben ihren neuen Mitgliedern nämlich bei der Taufe neue Namen. Ich erklärte ihr dann, dass wir das üblicherweise nicht tun, außer die Person wünscht es selbst. Sie meinte dann, ihr bisheriger Name sei ihr vom Fetisch gegeben worden, weshalb sie ihn künftig nicht mehr tragen könne. Am Ende des Tages sagte sie mir dann stolz, dass sie ab jetzt Naomi heiße. Und so wurde aus einer Animistin ein Kind Gottes, aus Tepa wurde Naomi.
Bitte betet mit uns für diese neu getauften Menschen, die am Anfang ihres Glaubensweges stehen und vielen Versuchungen und Angriffen ausgesetzt sind.
Betet auch für diejenigen, die als ein Ergebnis der Evangelisationsreihe jetzt die Bibel studieren wollen.
 
 
Freitag, 20.11.09:
Die Trockenzeit hat nun endgültig eingesetzt und mit ihr der afrikanische „Herbst“, d.h. viele Bäume lassen die Blätter fallen, allerdings leider ohne sich vorher schön bunt zu verfärben. Bevor die Blätter an unseren Moringabäume alle trocknen und dann in alle Winde zerstreut werden haben wir von Hand „entlaubt“. Die Blätter hab ich jetzt zum Trocknen ausgebreitet. Wenn sie ganz trocken sind werden sie zu feinem Pulver verarbeitet, das dann Soßen oder Frühstücksbrei beigefügt werden kann. Die Moringablätter sind nämlich hochgradig nahrhaft, im trockenen Zustand noch mehr als die frischen Blätter. Das Beifügen des Pulvers zur Nahrung kann insbesondere bei mangelernährten Kindern und kranken Menschen mit geringen Abwehrkräften regelrechte Wunder bewirken. Das Pulver enthält z.B. 17mal soviel Kalzium wie Milch, 9mal soviel Protein wie Joghurt und 25mal soviel Vitamin A wie Karotten. Bereits vor einigen Jahren hatte Suzy Moringabäumchen nach Koutié gebracht, wo die Kinder immer sehr unter eitrigen Wunden an den Beinen litten. Erst bei unserem letzten Besuch dort im vergangenen Monat bestätigte uns die Frau des Evangelisten, dass die meisten Kinder damit keine Probleme mehr haben, seit die Frauen die Blätter zur Zubereitung von Soßen verwenden.