Montag, 06.09.10:
Ameisen. Nicht nur ein paar, sondern Millionen. Und nicht die, die
zwicken und dann weiterziehen, einen kleinen roten Punkt hinterlassend,
den man mit Spucke behandeln kann. Nein, schwarze fette Killerameisen,
die sich mit Zähnen oder Zangen oder was weiß ich was in der Haut
festbeißen und kaum abzupflücken sind. Sie ziehen in Armeenstärke hier
durch, jeden Tag woanders, und man muss mächtig aufpassen, wo man
hintritt und wo die Welpen ihr Geschäft verrichten wollen. Sie können
Küken töten (man findet am nächsten Morgen nur noch das kleine Skelett)
und wahrscheinlich auch größere Tiere, ich will´s gar nicht genau
wissen. Ins Haus sind sie uns bisher zum Glück noch nicht gekommen,
aber im Hof und Garten sind sie schwer zugange. Wir haben ein
Wunderpulver, das man auf ihren Weg streut und alle, die drüberlaufen,
verenden. Als Nebeneffekt gehen die Kakerlaken gleich mit drauf.
Todsicher, solange der Vorrat reicht. Jetzt müssen wir dringend
Nachschub besorgen, wer weiß wie lange die Invasion andauert...
Mittwoch, 25.08.10:
Es gibt gute Neuigkeiten von der AFM-Heimatbasis. Der dreimonatige
Sommerkurs für angehende Missionare, an dem auch unsere zukünftigen
Kollegen Jason und Maggie Harral teilnahmen ist zu Ende. Nun sind
Harrals wieder zurück in Norwegen und bereiten auf Hochtouren ihre
Ausreise für Anfang 2011 nach Benin vor. Bitte schließt sie in Eure
Gebete ein, solch eine Übersiedlung ist nicht einfach und will gut
vorbereitet sein, vor allem mit kleinen Kindern. Außerdem wird uns
voraussichtlich ein junger Mann aus Österreich für ein Schuljahr
unterstützen und die Arbeit von Eric mit den Pfadfindern und
Jugendlichen fortsetzen. Das ist eine echte Gebetserhörung. Ein junges
Mädchen hatte sich für diesen Platz beworben und war dann wieder
abgesprungen. Darüber waren wir sehr enttäuscht, weil wir es einfach
nicht schaffen, die Pfadfinderarbeit ohne Unterstützung richtig
weiterzuführen, da wir alle schon so viele andere Aufgaben in der
Gemeinde haben. Am Ende der einmonatigen Schulung für
Studentenmissionare entschied sich nun dieser junge Mann, seinen
geplanten Einsatzort zu wechseln und stattdessen nach Benin zu kommen.
Bitte betet auch für ihn, denn er hat jetzt nur wenig Zeit, um alles
vorzubereiten, alle nötigen Impfungen durchzuführen usw. Wir hoffen,
dass er Anfang Oktober hier eintreffen wird, zeitgleich mit Suzy, die
dann aus dem Heimaturlaub zurückkommt.
Sonntag, 22.08.10:
Vom vergangen Mittwochabend bis Sabbatnachmittag habe ich in der
Gemeinde Natitingou ein Seminar zum Thema Haushalterschaft gehalten. Es
ging vorwiegend darum, wie wir unsere Besitztümer im Sinne Gottes
verwenden und verwalten sollen (Erwerb, Erhalt und Verteilung), im
jetzigen Leben und für die Zeit nach unserem Tod. Das Material kam vom
Verband und war sehr gut ausgearbeitet, ich musste es aber an unsere
hiesigen Verhältnisse anpassen und einige Teile streichen. So haben
z.B. Lebensversicherungen und der Handel mit Aktien oder andere
Spekulationsgeschäfte hier keinerlei Bedeutung und ich konnte diesen
Abschnitt überspringen. Andere Themenbereiche sind dagegen auch für
unsere nicht so begüterten Geschwister wichtig, nur hatten sie sich
mangels entsprechender Informationen nie damit auseinandergesetzt. Und
so war für sie vor allem das Thema Testament und was darin alles
festgelegt werden sollte interessant. Besonders die Familienväter
mussten feststellen, dass sie einiges zu regeln haben, wenn sie ihre
Familien nach ihrem Tod nicht in Unsicherheit stürzen wollen.
Die Vorbereitung des Seminars war recht zeitaufwändig, aber wir haben
alle eine ganze Menge gelernt, es war interessant und lehrreich.
Mittwoch, 18.08.10:
In den vergangen Tagen waren der Vorsteher der Benin-Vereinigung
Léopold Agbossassa und seine Frau zu einem halb-privaten Besuch hier in
Natitingou. An zwei Tagen hatten Toussaint und ich das Vorrecht, sie
bei uns zu Hause als Gäste empfangen zu dürfen. Wir haben uns sehr
angeregt unterhalten und Pr. Agbossassa hat uns ein bisschen an seinen
Visionen für die Adventgemeinde in Benin teilhaben lassen. Darüber
hinaus hatten wir auch gute Gespräche hinsichtlich unserer
Zusammenarbeit. Wie viele wissen, ist AFM eine private Organisation und
nicht in die offizielle Kirche eingegliedert. Trotzdem ist es uns ein
großes Anliegen, vor Ort eng mit der Kirchenleitung zusammenzuarbeiten,
schließlich haben wir alle dasselbe Ziel. Wir hatten mit der
Benin-Vereinigung immer ein gutes und entspanntes Verhältnis, doch Pr.
Agbossassa möchte darauf hinarbeiten, dass wir noch enger kooperieren
und möglichst viel voneinander lernen. Das ist natürlich auch in
unserem Interesse und so besprachen wir, wie wir noch besser
kommunizieren und kooperieren können. Wir sind Gott sehr dankbar für
dieses gute Verhältnis und hoffen, dass wir gemeinsam noch viele gute
Ideen für die Entwicklung der Gemeinden hier in Benin sowie für die
Neulandmission realisieren können.
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