Mittwoch, 22.12.10:
Es ist offiziell. In zwei Tagen ist Weihnachten. Nur als Info für diejenigen, die irgendwo als Eremiten leben, denn alle
anderen wissen es längst, da selbst der schnelle Gang zum Supermarkt um einen Liter Milch zu kaufen jetzt zur Geduldsprobe
wird.
Wir wünschen Euch, dass Ihr am 24.12. nicht völlig gestresst und genervt auf irgendein Sofa fallt, sondern den Heiligen
Abend wirklich genießen könnt. Wir wünschen Euch auch, dass nicht die Geschenke im Vordergrund stehen, sondern das
Zusammensein mit Euren Lieben und das Gedenken daran, dass unser Herr Jesus Sein Königreich verlassen hat, um auf diese
Erde zu kommen, hier mit uns zu leben, uns Gottes Liebe zu zeigen und schließlich Sein Leben für uns zu lassen.
In diesem Sinne - Gesegnete Weihnachten!
Freitag, 17.12.10:
Geschafft. Nach gut 13 Stunden Reise sind wir endlich in Stuttgart gelandet. Nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, dass schon
alleine eine Autofahrt von Natitingou nach Cotonou so lange dauern kann. Und dann doch wieder viel, wenn eine schlaflose Nacht
darin enthalten ist und es eigentlich nur 9 Stunden hätten sein sollen. In Cotonou flogen wir mit gut einer Stunde Verspätung
ab, da eine zu schwangere Frau mit leichter Gewalt wieder vom Flieger geholt werden musste. Sie hatte natürlich auch Gepäck,
das erst aus dem Bauch des Flugzeugs geholt werden musste. Damit war unser Anschlussflug in Paris schon mal weg. Da der auch
Verspätung hatte, hätte es vielleicht noch gereicht, wenn in Paris nicht die Treppe, die ans Flugzeug gerollt wurde,
defekt gewesen wäre und wieder ausgetauscht hätte werden müssen. Nachdem ich den Pariser Flughafen dann nach
einem Münztelefon durchkämmt hatte um meine Lieben von der Verspätung zu informieren, konnte ich mich um die Umbuchung
auf den nächsten Flug kümmern. Das war recht problemlos und es gab sogar auch einen Gutschein für einen Kaffee und ein
Croissant. Dieser Abflug verzögerte sich dann ebenfalls um über eine Stunde, da der Flieger wegen Schneefalls erst
verspätet aus München kam. Doch irgendwann waren wir dann endlich wieder in der Luft und bald wurde auch der Landeanflug
auf Stuttgart angesagt. Und wieder abgesagt. Ein anderes Flugzeug musste notlanden und blockierte damit die einzige Landebahn.
O-Ton des Kabinenchefs: "Wir wissen nicht genau, wie lange es dauern wird, bis die Landebahn wieder freigegeben wird.
Doch wir haben etwas Reserve im Tank, so dass es keine Probleme geben dürfte." Na denn.
Ungefähr 15 Minuten später durften wir dann runter und setzten sicher auf der Landebahn auf, die noch von unzähligen
Fahrzeugen mit Blaulicht (Feuerwehr, Bevölkerungsschutz, Ambulanz und was weiß ich noch alles) gesäumt war. Das
Ausladen des Gepäcks geht ja in Deutschland relativ schnell über die Bühne, aber es wäre ja zu schön
gewesen, wenn am Ende dieser Reise alle unsere 4 Koffer auf dem Band gewesen wären. Glücklicherweise fehlte nur einer,
und zwar der, auf den wir am ehesten verzichten konnten. Die Formalitäten waren dann relativ schnell erledigt, die
unverzügliche Nachlieferung des Koffers frei Haus wurde uns zugesagt und wir gaben die Kofferschlüssel ab. Ich wäre
ja zu gerne dabei, wenn die Security unseren Koffer kontrolliert und darin nur einige Tüten mit getrocknetem Citronella-Gras
und einige Yamsknollen vorfindet...
Wir waren jedenfalls einfach nur froh, dass wir heil angekommen waren und der Temperatursturz von gut 30 Grad geriet dabei fast
zur Nebensache. Wir danken Gott, dass wir bei dieser Witterung überhaupt irgendwie ankamen und danken allen, die für eine sichere
Reise gebetet haben.
Freitag, 10.12.10:
Obama - Manie. Es mag schon sein, dass in den USA und in der Welt generell dieser Mann nicht unumstritten ist. Dank des
einzigen staatlichen beniner Fernsehsenders, der sich selten daran erinnert, dass es außer Benin auch noch einen Rest
der Welt gibt, bin ich weltpolitisch ziemlich uninformiert und will mich da auch auf gar keine Wertung einlassen. Aber
eines ist sicher: Hier wird Obama geliebt und sein Name muss für so ziemlich alles herhalten. Hier in Natitingou gibt
es den Friseursalon Obama, in den Regalen der kleinen Supermärkte steht die gesüßte Kondensmilch Obama und sein Bild
ziert Rucksäcke, Schulhefte, T-Shirts etc.
Ob der Mann weiß, dass so ziemlich der ganze afrikanische Kontinent ihn für sich vereinnahmt?
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