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Freitag, 28.01.11:
Mit Spannung wartet das Team des Otammari-Projektes auf Verstärkung. Wie bereits berichtet bereitet sich die Familie Harral aus Norwegen auf ihre Ausreise nach Benin vor. Ihr Fundraising ist nahezu abgeschlossen, ihnen fehlt nur noch ein verhältnismäßig kleiner Betrag für die monatliche Unterstützung. Das eigentliche Problem, das sie im Moment noch zurückhält ist ihr Haus, das sie vor der Ausreise verkaufen müssen. In den vergangenen Monaten haben sich leider nur wenige Interessenten gemeldet. Wir dürfen Euch deshalb einladen, für einen Käufer für dieses Haus zu beten. Möchte vielleicht jemand von Euch ein Haus in Norwegen? Soviel ich weiß liegt es auf dem Lande an einem kleinen See.
Klingt doch gut, oder?!
 
Montag, 24.01.11:
In letzter Zeit sind wir einige Male Zug gefahren. Ich finde es dabei ausgesprochen interessant, Menschen zu beobachten und auch das eine oder andere, laut geführte Gespräch mitzuhören. Manches war amüsant, doch einiges, besonders die Gespräche zwischen Jugendlichen, fand ich auch erschreckend. Da waren zwei ca. 14jährige Mädels, Gymnasiastinnen (sie sprachen über die letzte Lateinarbeit), die sich am hellen Sonntagnachmittag im Nahverkehrszug eine Flasche Alkohol reinzogen. Diejenige, die die Flasche mitgebracht hatte, steckte sie erst dann entsetzt wieder weg, als die andere sie darauf aufmerksam machte, wie viel Kalorien!!! das Getränk enthält. Sie unterhielten sich dann noch darüber, dass sie unbedingt in Tübingen studieren wollen, und ich hatte gute Lust ihnen zu sagen: "Über einen Studienplatz braucht ihr euch keinen Kopf zu machen, wenn ihr nicht ganz schnell ein bisschen schlauer werdet!" Ein Nahverkehrszug weiter zwei ältere Mädels, die bereits in Tübingen studieren, es hörte sich nach Erstsemester an. Die eine erklärte der anderen (und versuchte dabei vor allem krampfhaft sich selbst zu überzeugen, hatte ich den Eindruck), wie man mit Klausurenangst umgeht und am meisten Lernstunden in den Tag reinquetscht. Wo ist bloß das gesunde Gleichgewicht zwischen Lernen und Spaß geblieben?
Eine Woche später, diesmal zwei Jungs im Alter von etwa 15 Jahren. Der eine berichtete dem anderen, wie er jeden Abend kurz vor Mitternacht, im Bett sitzend, seinen Laptop vorbereitet und dann Punkt Mitternacht einen Horrorfilm einlegt "weil um diese Zeit, wenn die Glocken läuten, das Feeling so richtig rüberkommt". Er erzählte dann noch die Geschichte eines Zombifilms, den er kürzlich gesehen hatte.
Gerade solche Geschichten machen mir richtig Angst. Die Kids finden solche Filme einfach nur cool und haben keine Ahnung, dass sie damit den Teufel in ihr Leben einladen und der freiwillig dann auch nicht wieder geht. Falls Ihr in Eurem Bekanntenkreis oder sogar in Eurer Familie solche Kids habt, dann haltet Euch bitte nicht vornehm zurück und sagt "Ach, das gibt sich wieder, das ist nur so eine Phase". Mag schon sein, dass sich das wieder gibt, aber was ihnen damit ins Lebensgepäck geschmuggelt wird schleppen sie unter Umständen sehr lange mit sich rum. Vergesst in diesem Fall also mal kurz die Geschichte mit der Toleranz und der partnerschaftlichen Erziehung, besinnt Euch auf Eure Autorität und beschützt die Kinder!
 
Montag, 17.01.11:
Montagmorgen bei Aldi an der Kasse. Unser Wocheneinkauf liegt auf dem Band, ich zücke den Geldbeutel und mir bleibt die Luft weg. 4,08 € sind drin, 1 € steckt im Wagen, die Scheine liegen zuhause. Tja, wären wir jetzt in Natitingou, dann würde ich mit der Kassiererin, die ich natürlich kenne, einen kleinen Plausch halten, sie würde die Ware eintippen, ich würde alles in Taschen verpacken, in die Ecke stellen und schnell nachhause gehen um mein Geld zu holen. In manchen Geschäften würde man sogar sagen: "Ach, nimm die Sachen mit und zahl morgen. Kein Problem, wie kennen Dich ja." Hier in RT würde dieser Vorschlag einen Aufstand von vorne (der Kassiererin) und von hinten (den nachrückenden Kunden) hervorrufen. Aber - Deutschland hat auch eine ganze Menge Vorteile: eine Schrecksekunde später fällt mir die Lösung in Form einer kleinen Plastikkarte ein. Ins Gerät gesteckt (natürlich erst mal falsch rum, ich zahl doch sonst nie mit Karte!), PIN eingetippt und fertig. Damit war die Kassensituation also gerettet. Andere Länder, andere Lösungen.