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Donnerstag, 05.03.09:
Die Cashew- und (wichtiger ! ) Mangosaison hat begonnen! Es gibt hier fast so viele Mangosorten wie in Deutschland Apfelsorten. Die eine saftiger, die andere aromatischer, aber alle sind köstlich. Alle Neider möchte ich auf das 10.Gebot hinweisen.
"Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Frau, Auto oder Mango."
 

Mittwoch, 04.03.09:
Eigentlich hätte am vergangenen Sabbat unser Pastor, der 200 km südlich in Parakou wohnt, hier in Natitingou sein sollen. Doch am Donnerstag davor teilte er uns mit, dass er seinen Besuch absagen und auf den 21.03. verschieben müsse. Für dieses Datum hatten wir eigentlich eine Mini-Gesundheits-Expo geplant, dafür müssen wir nun einen Ausweichtermin finden. Am Montag, also vorgestern, erhielten wir dann aber die Nachricht, dass der Pastor und der Vorsteher der Benin-Vereinigung heute für einen mehrtägigen Besuch hier eintreffen würden. Das nennt man kurzfristige Terminänderungen!
Zur selben Zeit erfuhren wir in einer Email, dass unser Supervisor für den 13. - 17.04. einen Besuch hier in Natitingou plant. In dieser Woche müsste ich eigentlich in Cotonou mein Aufenthaltsvisum verlängern lassen, das muss ich dann wohl um eine Woche vorverlegen. Aber halt, in der Woche davor sind Osterferien, und da hat Eric eine Initiationswoche für unsere Teenager geplant, bei der wir alle mithelfen sollen. Also wird Cotonou eben um 2 Wochen vorverlegt. Bei einer kurzen Rückfrage im AFM-Büro wegen der genauen Ankunftszeit unseres Bosses erfahren wir ganz nebenbei, dass die einmonatige Schulung, an der wir im September in den USA teilnehmen sollten, wahrscheinlich nicht stattfindet, da außer Suzy und mir keine Teilnehmer angemeldet sind. Die nächste Schulung sei erst für den Sommer 2010 vorgesehen. Das würde sich dann aber mit Suzys Heimaturlaub überschneiden - nicht gut. Aber es gäbe da noch die Möglichkeit, uns an die Schulung des Asienteams mit dranzuhängen, falls die Reise- und Aufenthaltkosten nicht höher wären. Die würde im Dezember in Thailand stattfinden. Thailand oder USA - Richtung Westen oder Richtung Osten fliegen, was spielt das schon für eine Rolle? Aber wo um alles in der Welt kriegen wir in Benin ein Visum für Thailand her? Da gibt es in Cotonou ein Bangkok Restaurant, also gibt’s auch Thailänder. Vielleicht auch eine diplomatische Vertretung? Wir werden nachforschen.
Habe ich schon erwähnt, dass die wichtigste Eignungsvoraussetzung für einen Missionar Flexibilität ist?

 
Montag, 23.02.09:
Die Familie unseres Nachbarn erstellt zurzeit einen Anbau und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Euch die hier übliche, traditionelle Bauweise zu zeigen. Dazu wird irgendwo neben dem zu erstellenden Haus das Erdreich aufgelockert und gut bewässert. Das machen üblicherweise die älteren Kinder, wobei die Kleinen beim Bewässern (man könnte auch sagen Matschen) helfen. Dann wird der Lehm brockenweise zum Bauplatz getragen und schichtweise als Mauer aufgetragen. Dabei muss jede Schicht 1-2 Tage austrocknen, bevor die nächste Schicht draufgesetzt werden kann. Das macht der Familienvater. Am Ende kommt ein Strohdach oder Wellblechdach drauf, je nach finanziellen Möglichkeiten. Der Putz ist dann Frauensache. Erst wird mit Erde verputzt, dann wird ein spezieller Pflanzensaft darüber gestrichen. Fertig ist das Haus! Wenn es gut gebaut ist, der Lehm vorher gut geknetet und dann gut ausgetrocknet ist, kann es durchaus 20 Jahre oder länger halten. Dann wird es irgendein Regenguss in die Knie zwingen. Und aus den Trümmern wird wieder Lehm gemacht, und ein neues Haus entsteht.

 
 

Freitag, 20.02.09:
Toussaint ist nicht nur der große Verbandsfachmann unserer Nachbarschaft, er ist auch ein beliebter Friseur. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass er nicht wegen seiner ausgefallenen Haarsschnitte so beliebt ist, sondern weil es bei ihm nichts kostet. Sein mit Abstand jüngster Kunde bisher war Edmond, 4 oder 5 Monate alt. Überraschenderweise ängstigte ihn das Surren des Haarschneidegerätes nicht. Er klammerte sich nur etwas verunsichert an der Hand seiner älteren Schwester fest und ließ die Prozedur hochkonzentriert über sich ergehen.