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Sonntag, 04.07.10:
Heute haben wir mit den Pfadfindern die Station der Wasserwerke in der Nähe unseres Hauses besucht. Da wir mit den Arbeitern dort recht gut bekannt sind, waren sie mehr als willig, den Kindern alles zu zeigen und zu erklären.
Wir konnten nachverfolgen, wie aus der Dreckbrühe, die sie aus dem Bach pumpen, über verschiedene Etappen, nicht unähnlich einer Kläranlage, schließlich Trinkwasser wird. Die Kinder durften auf das Dach klettern und sehen, wie in den verschiedenen Becken erst das Wasser aufgewirbelt und mit einer Chemikalie versetzt wird, damit Fäkalien und anderer Schmutz oben schwimmen und abgeschöpft werden können; wie sich im Klärbecken dann der Schlamm unten absetzt; wie das Wasser anschließend Filter durchläuft und schließlich Chlor und andere Chemikalien zugeführt werden. Wir konnten zusehen, wie der Filter gesäubert wird und wie in riesigen Tanks die Chemikalien gemischt werden. Ich persönlich ziehe zwar weiterhin den Geschmack meines gefilterten Brunnenwassers dem Chlorgeschmack des Leitungswassers vor, doch die Führung war hochinteressant und wir haben alle wieder was dazugelernt...

 
 
Mittwoch, 30.06.10:
Ziemlich genau ein Jahr nachdem Catherines Haus eingestürzt war nachdem es ein Lastwagen gerammt hatte , ist es endlich wieder aufgebaut [ siehe Bericht 16.07.2009 | Seite 21 ].
Wie damals berichtet, hatte der Lastwagenfahrer zugesichert, das Haus nach Ende der Regenzeit wieder aufzubauen. Doch die Monate vergingen und nichts tat sich. Erst nachdem Catherine, begleitet von unserem Gemeindeleiter, etliche Male auf der Polizeiwache vorstellig geworden war und sich schließlich der Kommandant persönlich der Sache angenommen hatte, kam der Fahrer seiner Verantwortung nach und engagierte einen Maurer, der das Lehmhaus wieder aufbaute. Gerade rechtzeitig, bevor die Regenzeit wieder anfing, wurde das Haus gedeckt und die Türen und Fenster eingesetzt. Nun mussten noch die Außenwände verputzt werden, wenn das Haus bei den heftigen Regenfällen nicht gleich wieder einstürzen sollte. Allerdings ist der Zementpreis in letzter Zeit ziemlich in die Höhe gestiegen und der Fahrer hat glaubhaft versichert, dass er im Moment wirklich kein Geld dafür habe, er aber Sand zur Verfügung stellen könne. Wir sind daher mit Geld, das uns von hilfsbereiten Menschen für Catherine gegeben worden war in die Bresche gesprungen, so dass das Haus verputzt und mit einem Betongürtel versehen werden konnte.
Damit hat Catherine wieder ein solides Haus und muss sich bei Stürmen keine Sorgen mehr machen. O-Ton:
"Jetzt schlafe ich so ruhig, dass ich erst um 10 Uhr aufwache und keine Ahnung habe, wie spät es schon ist !"
 
 
Zum Schluss wieder ein kleiner Auszug aus Paulas Schwangerschaftstagebuch:
 
Die Spuckerei hab ich zum Glück hinter mir. Wenn jetzt nur noch meine Umwelt kapieren würde, dass eine schwangere Frau mehr Ruhe und Schlaf braucht! Meine Kumpels Bob und Terreur stürmen hier weiterhin morgens um 6 Uhr die Bude also ob nichts wäre. Und wenn sie dann noch schwanzwedelnd und hüpfend MEIN Frauchen begrüßen, dann muss ich da schon mal energisch dazwischen gehen. Ein bisschen mehr Rücksichtnahme sollte man doch erwarten, schließlich brauche ich jetzt besonders viel Zuwendung. Und nun haben sie auch noch meinen Lieblingsplatz (einen alten ausrangierten Sessel) weggeräumt und mir diese Blechkiste hingestellt, nur weil Frauchen im Internet all dieses Zeug über Welpenbox, Nestbau und was weiß ich noch alles gelesen hat. Was bleibt mir anderes übrig, als mich zu fügen...